Wie findet man am besten heraus, ob ein Herzinfarkt droht?

Risikofaktoren wie Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und hoher Blutdruck sind eindeutig mit einem erhähten Herzinfarktrisiko verbunden - wie die Framingham Studie gezeigt hat. Das gilt für Bevölkerungsguppen. Aber nicht unbedingt im Individualfall.

Schon vor ca. 20 Jahren war klar: Der Nachweis von Ablagerungen (athersosklerotische Plaques) in den Koronararterien kann das individuelle Herzinfarktrisiko vorhersagen - besser als alle anderen Parameter.

Die Kardio-CT liefert präzise Informationen über Ablagerungen in Ihren Herzkranzgefäßen. Mit Hilfe des sogenannten Kalk- oder Agatston-Score können die Ablagerungen quantifiziert und darüber das Risko, innerhalb den nächsten Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden, relativ präzise vorhergesagt werden - und ob eine präventive Therapie eingeleitet werden sollte.

Eine retrospektive Analyse der Kardio-CT Daten von knapp 14.000 Patienten hat jetzt gezeigt, daß Patienten mit einem Agatston-Score von über 100 Punkten signifikant von der Behandlung mit Cholesterinsenkern (Statinen) profitieren.

Bei ihnen sank das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall durch die Statin-Therapie um 68 Prozent. Bei einem Kalk-Score über 400 Punkten waren es noch 44 Prozent.

Interessant war, daß alle Patienten mit einem positiven Kalk-Nachweis, also schon ab einem Agatston-Score von 1, von einer Statin-Therapie profitierten: In dieser Gruppe nahm das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 24 Prozent ab.

Nur Patienten mit einem Kalk-Score von 0, also Koronararterien ohne Ablagerungen, war die Statin-Behandlung nutzlos.