Felsenbeine

Die Felsenbeine gehören zu den komplexesten anatomischen Strukturen im menschlichen Körper. Direkt hinter den Ohren gelegen beherbergen die Felsenbeine das Hör- und das Gleichgewichtsorgan, aber auch viele Nerven, so z.B. den Nervus facialis, der die Gesichtsmuskulatur versorgt. All dies ist auf kleinstem Raum von nur wenigen Kubikzentimetern untergebracht, umgeben vom dichtesten und härtesten Knochen im Körper.

Erkrankungen der Felsenbeine führen zu Schmerzen im und tief im Ohr, zur Schwerhörigkeit, Tinnitus, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen und Nervenausfällen. Entzündungen der Felsenbeine können auf das Gehirn übergreifen und damit lebensgefährlich werden. Im Bereich der inneren Verbindung der Felsenbeine mit dem Schädelinnenraum, dem sogenannten Kleinhirnbrückenwinkel, treten die Hör- und Gleichgewichtsnerven sowie der N. Facialis, aus dem Gehirnstamm in die Felsenbeine ein. Hier finden sich Nerven und Gefäße, die den lebenswichtigen Hirnstamm verbinden, in nächste Nachbarschaft auf engem Raum. Schon kleinste Tumore, sogenannte Akustikusneurinome, können hier für ausgeprägte Symptome sorgen. Früherkennung ist essentiell für eine erfolgreiche Behandlung, in diesem Bereich mehr als anderswo im Körper.

Die hochaufgelöste Computertomographie (CT) kann die relevanten Strukturen der Felsenbeine in Submillimeterauflösung darstellen. Dies ist insbesondere zur Planung von Operationen im Bereich der Felsenbeine essentiell.

Mit der Magnetresonanztomographie (MRT – Kernspintomographie) können Entzündungen und Tumore, also Weichteilveränderungen, präzise und frühzeitig nachgewiesen werden. Bei Störungen des Hör- und Gleichgewichtsorgans, also bei Schwerhörigkeit und Schwindel, können mit einer speziellen MRT-Untersuchung die endo- und perilymphatischen Strukturen, als die Cochlea und die Bogengänge des Innenohres, in 3D mit hoher Detailauflösung abgebildet und auf pathologische Veränderungen untersucht werden.